Geschichte der
Leitz-Diaprojektoren

Geschichte der Projektorenfertigung bei Leitz/ Leica

Leitz begann bereits 1925, im Jahr der Einführung der Leica Kleinbildkamera, mit der Herstellung von Diaprojektoren. Der erste Projektor war der Uleja mit einem 3-linsigen Kondensorsystem und einer Brennweite von 80mm bei Verwendung einer 100-Watt-Lampe. Dieser Projektor wie auch seine Nachfolger bis in die 60er Jahre erlaubten auch die Verwendung eines Vorsatzes für die Projektion von Filmstreifen statt des gerahmten Diapositivs. Insbesondere wurde fortlaufend an der Optimierung des Kondensorsystems sowie der Helligkeit des Lichtes bei gleichzeitig zuverlässiger und ausreichender Wärmeabfuhr und Wärmeschutz für das Dia gearbeitet. Vor Einführung der elektrischen Gebläsekühlung wurden bei größeren Projektoren wassergefüllte Küvetten als Wärmefilter eingesetzt.

Der VIIIb von ca. 1933 mit Diaschieber
Drei Heimprojektoren, 30er. 40er und 60er Jahre
Der Pradovit n, 1959, der erste automatische Magazin-Projektor
Der Pradovit IR, ab 1998,
Restexemplare noch im Verkauf
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Hellraumprojektor Prado 750 von 1959 mit Trafo

So gab es bereits vor 1938 eine große Projektorenpalette von 100 bis 750 Watt. Mit der Entwicklung des Parvo II 1948 (dem späteren Prado) entstanden Projektoren, die so robust waren, dass sie jahrzehntelang kaum verändert wurden und heute noch vielerorts eingesetzt werden.

Ab 1958 mit dem Pradovit f wurde der automatisierte Diawechsel aus einem Magazin (für 36 und 50 Dias) entwickelt, damit war das spätere Gemeinschaftsmagazin geboren.

Ebenfalls 1958 verließen die ersten Colorplan 2,5/ 90mm - Objektive die Produktion, was neben der Automatisierung und Magazinführung die Projektionstechnik erheblich verbesserte.

Fortlaufend wurden ab dem Leitz VIIIs und insbesondere für den lange produzierten Prado Universal auch verschiedenste Vorsätze für wissenschaftliche Anwendungen angeboten (z.B. Polarisations- und Microansätze).

Bereits zuvor und bis in die 80er Jahre (ebenfalls Prado-Universal) wurden auch jeweils Vorsätze nebst Ersatz- Kondensorsystemen angeboten, die das Betrachten von 6x6-Dias (Außenmaß 7x7) ermöglichten.

1982 entwickelte Leitz mit Kindermann das heute noch gebräuchliche LKM-Magazin (Leitz-Kindermann-Magazin), das die ungeglasten Dias verschüttsicher hält und 60% Platzersparnis mit sich bringt (60er und 80er-Magazine). Der Pradovit R/ RA 152 war der erste Projektor für dieses Magazinsystem.

1988 ging die Kooperation mit Kindermann noch einen Schritt weiter: Der Projektor Pradovit 153/ 253 (wie zuvor schon der R 150/ RA 150) entstand in Zusammenarbeit mit Kindermann und wurde auch bei Kindermann gefertigt. Die Kooperation beschränkte sich fortan jedoch auf diesen Projektortyp und endete 1990.

1990 erwarb Leitz/ Leica die Zett-Projektorenwerke in Braunschweig (ehemals Zeiss-Ikon) und entwickelte auf Basis der von Zett angebotenen Projektoren die Projektorenpalette der Pradovit P 150 (kleiner Heimprojektor) und P 155/ 255 (für gehobene Ansprüche). Dieses Werk war bereits 1928 als Projektorenwerk gegründet und 1969 von Zeiss-Ikon übernommen worden. Zu dieser Zeit war Zeiss-Ikon noch mit Voigtländer zusammengeschlossen, der Name Voigtländer verschwand jedoch nach endgültiger Verschmelzung bereits 1970 aus dem Namen. Aus diesem Werk und einem ehemaligen Zeiss-Ikon Perkeo-Projektor ging ab 1995 auch der Pradovit P 600 hervor, ein Spitzenprojektor, der aber erst 1998 das vorherige Spitzenmodell von Leitz Pradovit P 2002 vollständig ersetzte. Dafür wurde durch Überarbeitung des Kondensorsystems (auch beim P 2002) die Lichtleistung nochmals um 20% gesteigert und beide Modelle verfügten über einen schnellen automatischen Lampenwechsel bei Ausfall der Halogenlampe.

Ab 1998 wurde als professionelles Spitzenmodell der Rundmagazin-Projektor Pradovit RT angeboten, der aus einer Kooperation mit Kodak entstand und auch dort gefertigt wurde.

Ab 2002/ 2003 wurde der ehemalige P 600 in der Variante Pradovit IR (mit IR-Fernbedienung) und Pradovit PC (mit Vorrüstung für PC-Überblendung) angeboten und stellte neben dem Pradovit RT und dem P 300 den vorläufigen Schluss der Projektorenentwicklung bei Leitz dar.

Im Jahr 2004 ging im Zuge wirtschaftlicher Umstrukturierung das Projektorenwerk in Braunschweig in die Hände der Allegra-Gruppe Beteiligungsgesellschaft über. Die Leica-Projektoren wurden jedoch noch eine Weile weiterhin dort gefertigt.

Etwa im Jahr 2006 wurde die Neuproduktion von Dia-Projektoren eingestellt, mit dem Verweis darauf, dass genügend Geräte für den stark gesunkenen Bedarf der nächsten Jahre vorhanden seien.

Auf der Photokina 2008 wurde der Digital-Projektor (Beamer) D1200 vorgestellt, der einer Kooperation mit dem norwegischen Beamer-Hersteller Projectiondesign entstammt. Er wurde bis etwa 2010 angeboten.

Zur Geschichte siehe auch insbesondere die folgenen Originalbroschüren:

  • Projektions- und Zeichenapparate(1907), Broschüre
    Klein-Projektionsgeräte (1928), Broschüre